ROMAN: Wahre Bloodhounds kneifen nicht (nur lesen!)

      Kapitel 6 - Entscheidung im Rabensitz (Part 2)

      Tropfen von Schweiß und Regen rannen Deas Nacken hintunter, während er sich von seiner morgendlichen Runde um den unterirdischen See, erholte. Erst war es für ihn eine Ablenkung vom täglichen immergleichen Lauf der Dinge gewesen, nun war sie Teil davon. Dennoch vermochten ihn die steten rhytmischen Bewegungen in eine andere Welt zu ziehen. Langsam und schweratmend kniete er sich hin um sich mit dem kühlen Nass des Bergwasser zu erfrischen. Das ihn anblickende verschwommene Gesicht, erinnerte nur noch entfernt an den Mann der vor scheinbar etlichen Jahren, zu den Jägern versetzt worden war. Zwei seiner Finger glitten über den kratzigen Bart, und ließen ihn die Veränderungen deutlich spüren.

      Wie ein sanfter Teppich fühlte sich das Wasser in seinem Körper an, wenn auch ein wenig zu kalt, für seinen Geschmack. Noch einen letzten Schluck gönnte er sich, ehe er seine Strecke vollenden wollte.
      Eine zweite Person näherte sich nun schnellen Schrittes.
      Mit einem lässigen Blick über die Schulter erkannte er Alterfighter.
      Was will der denn schon wieder?


      Leicht angefressen erkundigte er sich:
      "Was ist los?"
      "Ich freu mich auch dich zu sehen", schallte ihm sarkastisch entgegen.
      "Jaja. Jetzt komm zur Sache."
      "Raider will uns Treffen. Im Rabensitz."
      "Im Rabensitz?", hackte der Schwäblaner nach.
      Fighter führte fort."Ja .. Im Rabensitz. Unserem Aussichtspunkt außerhalb der Höhle."
      Dea schüttelte den Kopf. Rabensitz. Auf was für Ideen der Typ aber auch kommt.

      "Dann lassen wir den Chef mal lieber nicht warten. "
      Getrennt aber doch gemeinsam machten sie sich auf den Weg.

      Während sie so durch die Höhle schritten überlegte sich Dea, ob mannicht auch Alterfighters Wohnung Rabensitz nennen müsste. Viel zu spät fiel ihm auf, das er die ganze Zeit hinter seinem vermeintlichen Konkurennten hergelaufen war.
      Kapitel 7 - Die Drei Worte

      In der selben Stunde in der Raider,dutzende Kilometer entfernt, seinen Entschluß fasste und den Rest der Tamarjäger in die Hand seiner Unteroffiziere gab, endete für Drakaan das, was Brandt ihre "kleine Sitzung " nannte. Die Haut seiner Ellenbogen war rot gefärbt und brannte wie Feuer. Dem Rest seines Körpers ging es nicht besser. Wie lange konnte er diesen Torturen noch trotzen, ohne vollends den Verstand zu verliern. Seit Stunden follterten sie ihn nun schon, oder waren es Tage?. Sein Zeitgefühl hatte ihn, wenn man so sagen konnte, lange schon verlassen.
      Zwei dunkle Umrisse zerrten und zogen ihn über den Gang. Es wunderte ihn das sie ihn nicht selbst laufen ließen.
      Von seinen Beinen spürte er nichts mehr, einzig ein anhaltender nicht enden wollender Schmerz.
      Immer weiter zog man seinen schlaff herunterhängenden Körper und mit der Zeit wurde sein Kopf wieder klarer, auch wenn der Schmerz seine Sinne noch immer betäubte.
      Er erkannte Svens müdes Gesicht, als man ihn achtlos zu Boden fallen ließ. Es gab soviel zu besprechen, aber die Folter zollte ihren Tribut und auch er fiel in einen unruhigen Schlaf.

      Das krächzen der Gefängnistüre weckte sie beide. Mühsam hoben sie sich und ihre Körper in eine aufrechte Sitzposition mit Blick zum einzigen Ausgang, von dem was ihnen Himmel und Hölle zugleich schien. Wortlos starrten sie sich gegenseitig an. Ein einzelner Blick genügte und sie wussten, dass keiner etwas verraten hatte. Eine Wache mit schwarzroter Uniform, die den Drachen als Hoheitszeichen führte, trat herein, dicht gefolgt von einem angeschlagenen aber selbstständig laufenden Catwiesel.
      "Gesell dich ruhig zu deinen Freunden. ", das war die Stimme Brandts , "Solange du noch kannst."
      Mit diesen Worten ließ er und auch sein kuritanischer Freund die drei Gefangenen zurück.

      Drakaan starrte den über ihm stehenden Catwiesel eingehend an. Warum konnte er sich auf den Beinen halten, während Sven und er selbst es gerade so über sich brachten , aufrecht zu sitzen. Catwiesel setzte sich etwas entfernt von ihnen hin und verbarg das Gesicht. Irgendetwas stimmte nicht.
      "Hey, Cat. Setz dich doch zu uns, gemeinsam stehen wir das durch."
      Auch Sven schien das Verhalten ihres Kompaniegefährten als merkwürdig zu empfinden.
      "Nein, danke Sven. Ich würde gerne etwas für mich sein."
      Was verbarg Catwiesel? Wieder blickten sie sich gegenseitig an und tauschten Wortlos Gedanken aus.
      Sven schüttelte ungläubig den Kopf, als er erkannte was Drakaan dachte, aber es war seine Pflicht die Wahrheit zu erfahren, auch wenn sie noch so schrecklich sein mochte.

      "Du hast es ihnen verraten." , fing er mit leiser Stimme, frei von Vorwürfen an.
      Cat drehte sich um und offenbarte ein mit tränenüberflossenes Gesicht.
      Ein lauter Knall, als Drakaan sich wuterfüllt aufschwang und sofort wieder zu Boden fiel.
      "Du. ...Du.... Wie konntest du? ." Die Haut des Gefolterten Tamarjägers färbte sich blutrot, und bei jedem Wort, flog Speichel durch den Raum.
      "Ruhig Drakaan.Es wird seinen Grund haben.", versuchte der enttäuschte Sven die Wogen zu glätten. Er konnte nicht glauben, das Catwiesel sie und alle anderen verraten hatte. Aber die Tränen und der Ausdruck des Gesichts, indem er einen tiefsitzenden nichtphysischn Schmerz erkannte, ließen für ihn keinen anderen Schluß zu. Er hatte sie verraten.
      "Ich habe nichts verraten.", mit kindlicher Unschuld klang Catwiesels Stimme unter Schluchzen und Tränen hervor.
      Mittlerweile hatte sich Drakaan wieder etwas beruhigt und auch er wollte seinem Freund glauben.
      "Dann sag uns, was passiert ist.", frug er, vielleicht etwas zu forsch, nach.
      "Es geht um .."
      Erneut musste er laut Schluchzen und das letzte Wort bekam er nur lautlos zwischen die Lippen. Alle drei waren nun enger zusammengerückt und nur dieses Gefühl der Gemeinschaft gab ihm die Kraft weiter zu sprechen.
      "um... Roger.
      Er ....er ....er ist... er ist...
      er ist Tod."
      Kapitel 8 - Die Herrchenfrage (Part 1)

      Gemütlich setzte Hammerhead einen Fuß vor den anderen, während er sich auf dem Weg zum Wachposten begab.
      Bis zum Schichtwechsel hatte er ja noch etwas Zeit.
      Auf der anderen Seite des unterirdischen Sees, erkannte er wie Atlan mit Alterfighter in einer anscheinend hitzigen Debatte steckte. Zumindest ging ersterer mit schnellem , vielleicht beleidigtem Schritt von dannen. Die werden sich schon wieder einkriegen.
      Jetzt, da Raider für einige Zeit abwesend sein würde und von Sven immernoch nichts zu hören war, hatten Dea und Alterfighter das Kommando. Vielleicht war es nicht die Beste Entscheidung gewesen, aber auch die würden das Gebacken bekommen, immerhin würde ihr wirklicher Kommandant bald wieder zurück sein.

      Mittlerweile war Hammer draußen angekommen und begutachtete den riesigen Baum, wie vor jeder Wache die er in den letzten Tagen und Wochen schieben musste. Bewunderung und Ehrfurcht kamen in ihm auf, wenn er daran dachte, wieviele Jahrzehnte und gar Jahrhunderte der Wald schon bestand hatte und wie die hiesige Forstwirtschaft ihn , innerhalb eines gefühlten Wimpernschlags, beseitigen würde. Glücklicherweise war es bis dahin noch eine ganze Weile hin, und sie vermutlich schon längst auf einem Dutzend anderer Planeten gewesen. Oder aber, sie saßen hier für immer fest. Die leicht schweißigen Hände rieb er nochmal an seinem Overall ab, bevor er sich an den Aufstieg machte.

      Leicht keuchend kam er oben an.
      "Ganz schön hoch das Teil.", begrüßte ihn Silverdemon lachend.
      "Und höher wird er mit jedem Tag.", prustete Hammer los.
      Es war eine Art Rituelle Begrüßungsformel, wie sie auch viele andere mittlerweile zu führen pflegten.
      "Irgendetwas geschehen?"
      "Nein.", antwortete der Silver, "Leider."
      Er sprach ihm aus der Seele. Langsam wurde jedem das Warten Leid, selbst Tjugen, normalerweise die Ruhe in Person, schien anzufangen durchzudrehen.
      "Wir werden ihnen schon noch den Arsch aufreißen, keine Sorge, Frischling." , versuchte ihn Hammerhead gleichzeitig aufzumuntern, Geduld zuzusprechen und seinen Gegenüber aufzuziehen.
      "Dann hoff ich, mir den Arsch auf dem Weg nach unten nicht ausversehen selbst aufzureißen."
      Mit diesen Worten, bei deren unwillkürlicher bildlicher Vorstellung Hammer übel wurde, verabschiedete sich Silverdemon und ließ den Erfahrenen Krieger im Rabennest zurück.

      Keine zwei Minuten waren vergangen, als Hammer etwas unter sich Rascheln hörte. Von seiner Position aus konte er zwar gut in die Ferne sehen, aber nichts was unter ihm geschah. Vorsichtshalber griff er zu seiner Pistole, im Halfter.
      Das Rascheln wurde lauter und ein Arm legte sich auf die Aussichtsplattform. Nun konnte er das Abzeichen der dritten Kompanie, den hechelnden Bluthund, gut erkennen.
      "Hast du etwas vergessen Silver?". Er war sich absolut sicher, das es Silver war, wer sollte sonst ,gerade jetzt, hier hochklettern.
      Jedoch antwortete eine andere Stimme. "Hilf mir mal bitte."
      Hammer half Atlan, dessen Arme für die letzte Station des Kletterparkours etwas zu kurz geraten waren.
      "Schön das du mir gesellschaft leisten willst, Atlan."
      Der Neuankömmling schaute etwas verdutzt drein. "Warum Gesellschaft? Ich bin doch hier um dich abzulösen."
      Kapitel 8 - Die Herrchenfrage (Part 2)

      "Nein . Nein .Und nochmals nein. Was wagst du es meine Befehle zu überstimmen." , tönte Dea lautstark durchs Kommandozelt.
      Alterfighter fuhr innerlich etwas zusammen, zeigte aber nach außen keine Regung.
      "Ich? Deine "Befehle" übertönen?. Willst du mich verarschen? Glaubst du kannst jetzt über alles bestimmen, wenn Raider weg ist?", entgegnete er trotzig.
      Deas Zorn steigerte sich in ein Maß, das er selbst so noch nicht gekannt hatte.
      "Du hast es erfasst. Wer soll denn sonst die Befehle geben. Etwa du? Das ich nicht lache. Du hast die Intelligenz einer Ananas und willst befehle erteilen."
      "Das ist mal wieder typisch. Keine Argumente, aber ne große Fresse. Vielleicht solltest du dir mal überlegen, wer von uns beiden mehr Erfahrung im Führen hat."
      Alterfighter hatte versuchen wollen sachlich zu bleiben, aber mittlerweile übernahm sein Stolz und Ego die Oberhand.
      Das laute Lachen Deas war in der ganzen Höhle zu hören, in der sich alle anderen Bloodhounds versammelt hatten und dem Streitgespräch zu folgen versuchten. Sogar Morgan und Silverdemon, von denen einer hätte Wache schieben sollen, lauschten gemeinsam den durch die Höhle hallenden Worten.

      "Erfahrung im Führen? Die paar Hansel deiner Miliztruppe, die sich auch von einem Affen hätten Befehle erteilen lassen? Soll ich dich daran erinnern, dass ihr es nicht mal geschafft habt ein paar lausige Piraten aufzuhalten, und jetzt willst du uns gegen den gottverdammten Drachen führen? Also komm mir nicht mit deinen sogenannten Fakten und dafür zurück in die Realität, Kleiner."

      Hammer hatte genug gehört. Jemand musste die zwei auseinanderbringen und es lag wohl an ihm. Langsam näherte er sich dem, was ihm wie die größte Schlacht seit langem vorkam und nahm nochmals einen letzten tiefen Atemzug, ehe er Stoff und Lärm mit einem Schritt durchbrach. Die beiden Streithähne, deren Köpfe vor Zorn rot angelaufen waren, hielten aprubt inne und blickten auf den Störenfried.
      "Was willst du hier?", erkundigte sich Dea, so höflich er noch konnte.
      "Euch zur Vernunft bringen."
      "Du meinst IHN zur Vernunft bringen." , entgegnete Alterfighter.
      Der Zorn in Dea nahm wieder überhand.
      "Halt die Klappe"
      Mit beschwichtigender Stimme versuchte Hammer, die beiden wie kleine Kinder zu beruhigen. "Jungs, hey, kommt mal runter. Ihr werdet euch doch nicht wegen so einer Kleinigkeit streiten."
      Aber als er die entschlossenen Gesichter sah, die ihn verständnislos anblickten, wurde ihm klar, das es sich für die beiden um mehr als eine Kleinigkeit handelte.

      Zwei Minuten später trat der erfahrene Krieger wieder aus dem Zelt. Während hinter ihm das Geschrei wieder seinen Lauf nahm, dachte er nur eines.
      Wann kommt Raider zurück?
      Kapitel 9 - Lost in Translation (Part 1)

      Die Schatten, die das Mondlicht über Delortas warf, zogen sich kaugummiähnlich in die Länge, und jedes noch so kleine Steinchen schien zu einem gewaltigen Fels anzuwachsen. Doch für Sven gab es keinen Schatten, kein Licht. Nichts außer Dunkelheit und der Eisigen Stille. Er blickte sich nach Drakaan um, der irgendwo in ihrer kleinen Gefängniszelle lag. Die Fragen die sich in seinem Kopf formten, blieben immer die Selben. Wie lang sind wir schon hier? Werden wir hier jemals rauskommen? Wie geht es den anderen? Fragen, deren Antworten ihm so verborgen waren, wie seine Mithäftlinge.
      Wie oft hatte er sich schon ausgemalt, wie sie einen Wachmann überwältigten oder von ihren Freunden befreit wurden und gemeinsam entkamen. Doch er war Realist. Jedes der Gedankenexperimente war weder wahrscheinlich, noch erfolgsversprechend. Vorher würde wohl der Usurpator Amaris selbst aus seinem Grab auferstehen und sie persönlich ins Freie tragen. Nein, sie waren auf ewig in diesem Höllenloch gefangen, dessen war er sich mittlerweile sicher. Aller Hoffnung beraubt, legte er sich wieder hin und ging der einzig Beschäftigung nach, die in diesem Raum möglich war. Nur wenige Sekunden dauerte es, bis er in einen unruhigen Schlaf fiel.

      "...Drakaan... att befria....... klä ut..... beväring...". Die Müdigkeit war noch nicht von Sven gewichen,als unerklärliche Wortfetzen fremder Stimmen an sein Ohr drangen. Was ist hier los? . Ein helles Licht blendete ihn und brannte sich wie ein glühendes Eisen in seinen Kopf.
      Eine der farblosen Umrisse schien sich zu ihm umzudrehen und auf sie zu zeigen."...vänner.." Diese Stimme klang merkwürdig bekannt, aber doch fremd.
      Mittlerweile verdeutlichten sich die Bilder und Töne. Es waren drei Personen und eine zappelte aufgeregt hin und her. "Det är brattom".
      Anscheinend war dies eine Art Aufbruchssignal, denn zwei der Schatten wandten sich von ihnen ab, nur die Person die in seine Richtung gezeigt hatte blieb. "..Vänner?" Obwohl er die Sprache nicht verstand, erkannte Sven einen fragendfordernden Unterton in der Stimme.
      "Svaret blev nej." , schallte es trotzig zurück. Dann fiel die Tür wieder in ihre Angeln und die Dunkelheit kehrte zurück.
      In Svens Gedanken aber, hatte sich das Licht, das wie das Ende eines langen Tunnels schien, festgebrannt.
      Vielleicht ist doch noch nicht alle Hoffnung verloren.
      Kapitel 9.5 - Hund stört Kater

      Langsam schlich der Kater um die am Boden liegenden Scherben. Feuchte Pfotenspuren übersäten die verwaschen weißen Fliesen. Sein alter kurzer Körper streifte das Bein eines umgefallenen Stuhls.
      All dies sah Varco, dessen Sicht erst von Tränen und nun vom Alkohol verschamm. Wackelig setzte er die Flasche Burgunder auf den Tisch, welche vor einer Stunde noch ungeöffnet war.
      Es war wie früher. Die Schmerzen eines gescheiterten unnützen Lebens, betäubt vom Rausch.
      Damals war es nicht besser geworden und das würde es diesmal auch nicht. Dennoch war er für die Illusion dankbar.
      Behäbig zog er sich aus dem veranzten Sessel und stieß unbeabsichtigt an den Tisch. Das laute Klirren des zerspringenden Glases, tönte wie hunderte Glocken in seinem Kopf. Vielleicht sollte er die Bruchstücke entfernen, andererseits, war es ihm gleichgültig.
      Es waren seine Informationen gewesen, sein Plan und jetzt waren drei weitere Jäger in Gefangenschaft geraten, wenn nicht noch schlimmeres geschehen war. Er empfand eine schwerlastende Schuld, aber andererseits kümmerte er sich nicht um andere. Es war ihr Krieg. Er war zwar Teil davon, aber es war ihr Krieg.
      Die Versuche sich all dies einzureden fruchteten, oder auch nicht. Sein Kopf war verwirrt und doch klar.
      Vielleicht wäre es das Beste alles enden zu lassen, wer würde ihn schon vermissen.
      Eine kleine Randnotiz in den lokalen Nachrichten und dann für immer in Vergessenheit, das war sein Schicksal.
      Strömender Regen, der auf das Dach fiel, dröhnten wie Paukenschläge.
      Varco öffnete den Schrank und griff nach einer Dose Radler, dann hielt er inne und legte sie wieder zurück.
      Stattdessen wankte er nun in sein Schlafzimmer und kniete sich vor sein Bett. Unter Matratze zog er eine kleine Kiste hervor. Alte Erinnerungen.
      Die Bilder, die über dem Jahrzehntealten Whiskey, warf er achtlos zur Seite. Fotos seiner Einschulung, Geburtstage, zusammen mit längst verstorbenen Kameraden, oder seiner Ehefrau landeten auf dem kalten harten Boden.
      Da waren sie. Sein letzter Drink und die alte Magnum, die ihm stets gute Dienste geleistet hatte. Behutsam nahm er beides heraus und schritt zurück in die Küche. Dabei strich sein Zeigefinger nervös über den geschwungenen Abzug.
      Er stellte die Flasche ab, griff nach einem frischen Glas und füllte es mit Rotbrauner Flüssigkeit, die in das kühle Glas floss.
      Er setzte sein Lippen an das Glas und wollte daran nippen,als er den vergessenen Kater sich hinkend über den Boden schleppen sah.

      Der Steinerinformant kniete sich hin, wobei er nur schwer das gleichgewicht halten konnte.
      Vorsichtig betrachtete er die weinrot gefärbte Pfote, in der ein durchsichtiges Stück Glas steckte.
      "Das wird kurz weh tun Kleiner", redete er dem zerbrechlichen Wesen mit ruhiger Stimme zu. Dann hörte er ein lautes schmerzentlassendes "MiAAAAAAAAAAAAAAAAAU". Aber entgegen aller Erwartung blieb der Kater stehen und schmiegte sich an ihn. Vielleicht würde ihn doch jemand vermissen.
      In dem Moment klopfte es an der Tür.
      Eine durchnässte Person mit grimmigem Blick, die nicht allzu glücklich dreinblickte , stand davor. Hinter ihr lichteten sich die Wolken und einzelne Sonnenstrahlen durchbrachen die Dunkelheit.
      Kapitel 9 - Lost in Translation (Part 2)

      Drakaan fuhr sich mit der Hand durch den Bart, der ihm in der Gefangenschaft gewachsen war. Jeden Moment würde sich die Tür öffnen und seine alten Freunde ihn in die Freiheit geleiten. Aber noch hieß es warten.
      Er blickte in die Richtung in der seine Weggefährten lagen. So sehr es ihn schmerzte, sie würden zurückbleiben müssen. Noch hatte er ihnen nichts erzählt. Nicht von dem Plan. Nicht von seiner Vergangenheit.

      Er war der spätere zweier Zwillinge eines draconischen Soldaten und einer nordischen Bäurin von Memmingen. Ein Vater, dessen Gesicht er nie erblickte.
      Drakaan.Ein Name der ihn stets an seine Herkunft erinnern würde.
      Jahre wuchs er auf, in der Geborgenheit der Gemeinde seiner Mutter. Doch dann begann der Drache sie zu unterdrücken und ihnen ihre Kultur aufzuzwingen. Als die Aufstände begannen, war er einer der ersten gewesen, ein Rädelsführer. Viele Freunde hatte er verloren. Manche durch Kugeln und Feuer, andere durch den trügerischen Glanz des Geldes. Monate und Jahre bekämpften sie das Regime, dann eines Abends war es vorbei gewesen. Das Eindringen der Kommandotruppen beendete alles. Glücklich entkam er in jener Nacht, doch gab es nicht einen Abend an dem er nicht darüber nachdachte.
      Nun war er zurückgekehrt. In seine alte Heimat, die ihm stets so fremd gewesen und von den Jägern abgelöst worden war. Doch so wie er sie nie vergessen hatte, war auch er nie vergessen worden und der Aufstand schien überlebt zu haben und würde ihm nun sprichwörtlich die Türe in Richtung Freiheit öffnen.
      Wie auf´s Stichwort fiel ein leuchtender Strahl in die Dunkelheit. Nun war es Zeit, sich zu verabschieden.

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      Kapitel 10 - Alte Bekannte (Part 1)

      Hier war er nun. Hunderte Menschen und doch irgendwie alleine.
      Drakaans Gewissen schmerzte bei dem Gedanken an die ,die er hintersichzurück ließ. Seine Kameraden, seine Freunde. Natürlich kannte er noch das ein oder andere Gesicht, das ihn freudig begrüßte, aber es war nicht mehr das Selbe. Er war nicht mehr der Selbe.
      Dutzende Leute schüttelten die Hand und redeten mit ihm, aber er hörte nur mit halbem Ohr zu, wartend auf das Ende der Prozedur und einen Moment der Ruhe. Gerade erzählte ihm ein alter, schon immer zu redseliger Freund seiner Mutter, von den alten Tagen. als Theon Manther, Führer des Widerstands, nach ihm verlangte.
      Sowie er den Namen vernahm, hellte sich sein Gemüt auf. Er kannte Theon noch von früher, ein gewitzter Junge, der für jeden Spaß zu haben war. Mit entschuldigender Geste, wimmelte er den alten Bekannten ab, der gerade zu einer weiteren Geschichte angesetzt hatte und bahnte sich seinen Weg durch die Höhle.Doch ein mulmiges Gefphl machte sich in ihm breit. Er hat nach mir VERLANGT.

      Zweimal klopfte er an der hölzernen Hütte, die soetwas wie die Kommandozentrale bildete, dann trat er ein.
      "Schön dich wieder unter uns zu haben, Drakaan.", wurde er von der sonoren Stimme begrüßt, die nicht mehr an den Jungen, aus seinen Kindertagen erinnerte.
      "Wenn du wüsstest wie ich mich erst darüber freue.", entgegnete er, ohne eine klare Aussage zu treffen.
      Nicht weiter darauf achtend witzelte Theon weiter: "Jaja, auf die Dracs warst du noch nie gut zu sprechen fürchte ich. Verstehen einfach keine Gastfreundschaft."
      "Dann ist es ja gut, jetzt bei euch zu sein", entgegnete der Jäger.
      "Gastfreundschaft ist nur für Gäste, Drakaan.", wies ihn der muskelbepackte Anführer zurecht. Drakaans Herz setzte eine Sekunde lang aus.
      "Wie soll ich das jetzt verstehen?", fragte er halb im Spaß.
      "Du bist doch kein Gast, alter Freund, du bist ein.....", Manther setzte ab und verzog sein Gesicht zu einer wütendenden Grimmasse.
      "MIST. Ich habs ja schon verraten. Du bist ein Freund, du kleiner Dreckskerl."
      Zum ersten Mal seit langem lachte Drakaan wieder auf.

      Noch einge Minuten unterhielten sie sich in der wohligen Atmosphäre der Freundschaft, bis sie von einem Klopfen gestört wurden.
      "Herein."
      Eine junge Frau mit blondem Haar trat angespannt durch die Türe.
      "Es geht um den Gefangenen , Sir."
      "Wie oft soll ich ihnen noch sagen, dass du mich Theon nennen kannst, Mara. Was ist mit dem Gefangenen."
      "Er verlangt nach einer Kiste Weißbier, Sir. Ähm Theon."
      Die Gesichtszüge seines alten Freundes entgleisten.
      "Und warum berichten sie mir das?" , schellte er die Frau an.
      "Nun ja Sie wollten doch alles erfahren was der Gefangene von sich gibt, Sir."
      Ein innerer Kampf rang in Manther, doch er beruhigte sich.
      "Entschuldige, du hast ja recht. Vielleicht wird ein gutes altes Verhör seine arrogante Haltung brechen."
      "Entschuldigen Sie ,Sir. Aber denken sie nicht das ist Zeitverschwendung?", fragte die Frau nach.
      "Dieses Mal nicht, Mara. Dieses Mal nicht."
      Dabei zog er ein schelmisches Lächeln und blickte Drakaan an.


      "Wie kommst du darauf, dass der Gefangene mit mir Reden wird?", wollte Drakaan wissen, während sie auf das Gefängniszelt zuliefen.
      "Ich will jetzt nicht den Detektiv raushängenlassen, Drakaan, aber ich habe einen Gefangenen, der nicht sagt was er hier macht. Dazu haben die Dracs zwei Gefangene, die auch keinen Mucks von sich geben. Und ich habe einen Exgefangenen, von dem ich schon ewig nichts mehr gehört hatte. Noch habe ich keine Ahnung was hier los ist, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir sehr bald eine Verbindung zwischen euch herstellen könnten."
      "Du glaubst ich kenne ihn?"
      "Genau das tue ich, Drakaan."
      Noch während Drakaan rätselte, wer die ominöse Person sein könnte, betraten sie das Zelt.
      Sein Herz schien stehen zu bleiben und zugleich Sprünge zu machen, als er in das vertraute Gesicht blickte.
      "ROooOooooooogeeeeeeeeeeer", schrie er mit ganzer Kraft.
      "Da hätt ich mir die Geheimniskrämerei auch sparen können.", brummte der breitlächelnde Gefangene zurück.

      PS: Eineinhalb Wochen Pause. Danach 3 Wochen Schlussspurt. ;)

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      Kapitel 10 - Alte Bekannte (Part 2)

      "Wir können ihn nicht einfach gehen lassen.", verkündete Theon während er vor seinem provisorischen Schreibtisch saß und seinem Gegenüber in die tiefen schwarzen Augen zu blicken versuchte, die rastlos umherschweiften.
      "Nicht ohne ein Pfand. Eine Garantie dafür dass getan wird, was getan werden muss."
      Die Gedanken seines alten Weggefährten drehten und wendeten sich.
      "Sein Wort muss dir genügen. Es gibt kein Pfand. Keine Garantie."
      "DANN.
      Wird er bleiben."


      Langsam und vorsichtig glitt Drakaan wie ein Schatten durch die Dunkelheit.
      Mit kleinsten Schritten näherte er sich der, für den Eingang des Gefängniszeltes zuständigen, Wache, den Strahler fest mit der linken Hand umklammert. Die Entfernung schmolz gähnend langsam dahin, den Blick nach rechts und links schweifend. Die scheinbar verlassene Umgebung gab ihm die Zeit die er benötigte. Noch während er den Abzug des Strahlers betätigte, sprintete er nach vorne und fing die nun regungslose Wache auf. Mit ihrer Schutzkleidung wog sie mehr als erwartet und es kostete ihn einige Kraft sie ins Zelt zu manövrieren, indem sich Roger befand.
      Entgeistert blickte er auf die Szenerie.
      "Was... Was hast du getan?. Bist du jetzt vollkommen übergeschnappt?",flüsterte er mit einer Stimme zwischen Fassungslosigkeit und Wahnsinn.
      "Ich hole dich hier raus.", entgegnete der jüngere Tamarjäger kühl. " Jetzt komm und hilf diesem armen Kerlchen hier aus den Klamotten."
      Roger gehorchte, noch immer unfähig sich zu artikulieren stammelte er:"Aber... aber."
      "Nichts aber. Vertrau mir. Jetzt zieh sie dir an und hör mir gut zu."
      Während der ehemals Gefangene seine Schenkel angestrengt durch die Hosenbeinen zwängte, erklärte Drakaan ihm den Plan.
      "Normalerweise solltest du genügend Zeit haben um gemütlich hinauszuspazieren. Aber beeile dich lieber trotzdem ein bisschen. Ich werde hier solange die Wache übernehmen. Hast du dir den Weg gemerkt?"
      Ein kleiner Schweißtropfen ran über die Stirn des gestressten Jägers.
      "Ich denke schon. "
      "Das ist wichtig Roger. Weißt du ihn noch?"
      Ein kurzes Nicken gab die Antwort.
      "Okay. Dann geh. Ich werde versuchen nachzukommen. Aber falls ich es nicht schaffe, halte dich bitte an den Plan."
      "Ja... Aber...Warum.?"
      "Kein Aber. Tu es. Vertrau mir. Es ist unsere einzige Chance von hier zu verschwinden."
      Damit führte er seinen alten Freund mit einer Hand ins Freie. "Viel Glück."

      Der Weg hinaus war einfach. Geradezu ein Kinderspiel. Roger schien keinem aufzufallen, obwohl die Verkleidung um mehrere Maße zu klein geraten war. Das erstemal seit langer Zeit atmete er frische Luft ein. Dann verbarg er sich am verabredeten Ort und wartete auf Drakaan. Aber er tauchte nicht auf. Irgendetwas war schiefgelaufen.

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      Kapitel 10 - Alte Bekannte (Part 3)

      Die Wolken hatten sich zusammengezogen und strömender Regen prasselte seit Stunden unaufhörlichauf das grüne Dach des Planeten. Hammerhead zog sich die Kapuze noch ein Stück weiter über den Kopf und langsam quollen vereinzelte kalte Tropfen aus dem durchnässten Grünbraunen Stoff. Seine Glieder schüttelten sich, als ihm wieder ein eisiger Schauer durch den Körper fuhr. Zusammengekauert und zitternd saß er in dem Ausguck, den Blick aber stets nach vorne gerichtet. Gerne hätter er sich mit etwas Bewegung der drückenden Kälte und den stechenden Nackenschmerzen erwehrt, aber die Furcht vor einem folgenschweren Sturz mahnte ihn zur Vorsicht.
      Du stehst das durch. Hmm. Oder sitzt das aus. Wie auch immer.Wird ja wohl nicht mehr lange dauern können. Ein wenig Musik könnte nicht schaden. Bei diesem vermaledeiten Unwetter wird sowieso niemand durch die Gegend stapfen.

      Er täuschte sich. Mit allem.

      Alleine und verloren. Das war er. Obwohl er es besser wusste frug er sich, warum er nicht an Drakaans Seite geblieben war. Er wollte fluchen, aber
      nachdem er stundenlang umhergeirrt , nun vollkommen durchnässt und kurz vor dem Verhungern war, fehlte selbst ihm die Kraft dafür. Auch hierfür
      scholt er sich stillschweigend. Hat mich eine Woche Kururlaub bei diesen.... diesen Wikingertypen... weich werden lassen?
      Die Wegbeschreibung seines Freundes hatte ihn mitten in einen riesigen immergleichen Wald geführt. "Ungefähr soviel Meter dann,
      Irgendwo eine Höhle"
      . Auch wenn das nicht der Wortlaut gewesen sein mochte, in etwa so hilfreich schienen ihm jetzt Drakaans Angaben.
      Ungefähr irgendwo trifft meine Lage wohl ziemlich genau.
      Dennoch bahnte er sich von aller Hoffnung verlassen einen Weg durch das Geäst.
      Minuten vergingen, ehe er seltsam Vertraute, aber gleichfalls Beunruhigende Töne vernahm.
      Irgendjemand pfiff. Angestrengt lauschte er der immer wieder von WInd und Wetter übertönten Tonabfolge.
      Dem unvorsichtigen Pfeiffer ging anscheinend jedwedes musikalische Talent ab, aber wenigstens hatte er Geschmack.
      Zu den Klängen von Walking in the Rain trottete er nun der Tonquelle entgegen.

      Das Wiedersehen war freudig. Als Roger erkannte, wer da, mehr oder minder freiwillig auf sich aufmerksam machte, stimmte er ein und noch bevor sie das Lied beenden konnten lagen sie sich in den Armen. Beide waren nun ob der Nässe froh, den so erkannte keiner die feuchten Augen seines Gegenübers. Auch die anderen Bloodhounds empfingen Roger wie einen verloren geglaubten Sohn, nur Alterfighter und Dea waren weiter damit beschäftigt sich gegenseitg lautstarke, nennen wir es mal "Argumente", vorzulegen.
      "Ganz wie früher
      ", grummelte er und dann ging Roger alleine auf das Zelt mit den beiden befehlshabenden Offizieren zu.
      Kapitel 11 - Wenn zwei sich streiten...

      Mit strammen Schritt und ohne sich anzukündigen trat er in das aus Baumwollblachen bestehnde Biwak und sein Anblick ließ die beiden Streithähne innehalten.
      Simultan setzten sie zu einer verwundert herzlichen Begrüßung an, aber Roger fiel ihnen ins Wort.
      "Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Davon habt ihr schon zuviel verschwendet mit eurer sinnlosen Streiterei."
      Immernoch sprachlos und auch ein wenig beleidigt, schwiegen die beiden, während sie von ihm eingehend betrachtet wurden.
      Wie konnte ihm dieser Disput solange entgangen sein.
      Der Rückgekehrte überlegte kurz und fuhr dann fort.
      "Ich bin nur gekommen um euch ein Märchen zu erzählen. Danach könnt ihr weiterstreiten wenn ihr wollt."
      In Alterfighters Kopf wirbelten die Gedanken.
      Wie konnte Roger plötzlich hier sein? Und warum wollte er ihnen eine Märchen erzählen? Ausgerechnet Roger. Spielte das UNiversum jetzt vollkommen verrückt?
      Doch es war Dea der antwortete: "Roger, du weißt wie sehr wir dich lieben. Mein Gott, ich habe mehr Tränen vergossen als dieser verfluchte See dort draußen fassen könnte. Und jetzt bist du hier und willst uns eine erfundene Kindergeschichte erzählen, während dort draußen Krieg herrscht. Das ist absurd."
      Diese Reaktion verwunderte Roger nicht, immerhin wäre sie bei ihm auch nicht anders ausgefallen, aber noch hatte er ja ein Trumpf vor sich. Er blickte auf Alterfighter der immernoch nachdenklich dastand. Gut.
      "Ich sehe den Krieg, Dea. Aber dort draußen", dabei legte eine Hand auf den Ausgang und drückte den Stoff weg, so als ob er gehen wolle, "ist er nicht. Nun gut. Wenn keiner von euch die Geschichte hören möchte, dann gehe ich wieder." Er schritt noch einen Stück näher auf den Ausgang.

      War das wirklich ROger, der vor ihm stand?
      Es schien so, aber die Person hatte nur noch wenig mit dem altgedienten verschwiegenen Soldaten gemein, neben dem er viele Jahre gekämft, geschwitzt und gelitten hatte. Diese Geschichte schien ihmsehr wichtig zu sein. War sie wirklich ein Märchen? Er musste es wissen.

      "Halt. Roger. Erzähle mir diese Geschichte die dir so sehr auf dem Herzen liegt. Wenn Dea sie nicht hören möchte. Er kennt den Ausgang."

      Dea blieb. Doch die Gründe würde er nie preisgeben.

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      Kapitel 11- Wenn zwei sich streiten freut sicht...

      Mit einer merkwürdig sanften, beinahe schon väterlichen Stimme, begann Roger.
      (Dies ist die Geschichte die er erzählen würde, wenn auch in abgeändertem Wortlaut)
      "Es war einmal eine verlassene Insel im weiten Blau eines längst vergessenen Meeres. Darauf wohnten einzig Sandkörner, wenig gesprächig wohlgemerkt, und eine alte Fee, gar noch schweigsamer als ihre gelbbraunen Weggefährten. Schon immer liebte die Fee die Art des Sandes und der Sand liebte sie, denn nichts gefiel ihm mehr als geformt und so eine Art neuen Lebens eingehaucht zu bekommen. Doch die Fee liebte es gar noch mehr ihre Werke in der Nacht, mit der Kraft des umgebenden Wassers, zu zerstören.
      Viele Jahre vergingen, ehe die Fee nichts mehr neues ersinnen konnte und ihr das Formen daraufhin müßig würde. Jemand anderes solle dies übernehmen und darum sprach sie einen Zauber und wartete.

      Den ersten Junge, in der Dunkelheit angeschwemmt, nannte sie Daniel und er tat ihrem Wunsch genüge. Denn weil er nichts anderes zu tun vermochte formte er aus dem Sand vielerlei Gebilde und gar manche erschienen der Fee gänzlich neu. Und die Fee zerstörte sie allabendllich mit erquickender Vergnüglichkeit. Der Junge, den all dies nicht störte, aber wurde von Trauer gepackt, denn die ganze Insel lag unter einem Tuch ewiglichem Schweigen. Darum ging er zu der Fee, die ihn in tödlicher Ruhe ignorierte.
      Über die Nächte erfuhr Daniel von den Gewohnheiten des fremdartigen Wesens und fortan beschloss er nichts mehr aus dem liebgewonnenen Sand zu erbauen, auch wenn dies zu endloser Langeweile führe. So verfuhr er 7 Tage und nach der sechsten Nacht wurde das Leiden, denn ein solches war es geworden, der Fee müßig und sie beschloss ihm diesen Wunsch zu gewähren.

      Den zweiten Jungen nannten sie Kuban und die Jungen sich alsbald gegenseitig Brüder. Und sie vertrieben die Stille von der Insel und hauchten ihr, sowie auch dem Sand, Leben ein.
      Lange freute sich die Fee, denn nun konnte sie ihrer Neigung in nie gekannter Heftigkeit nachgehen, und die Erfüllung des Spruches schien ihr Vollkommene Erfüllung zu ermöglichen. Schon dachte sie darüber, ob nicht noch ein dritter und gar vierter Junge kommen möge, denn noch erkannte sie nicht ihr nahendes Unglück.

      Denn die zwei Knaben, wenngleich von selber Rasse und Geschlecht, unterschieden sich voneinander. Während es Daniel noch genug sein mochte nur zu Schaffen und Sprechen, so legte sich Trauer und Zorn über das Gemüt Kubans, denn er hatte seine Werkeins Herz geschlossen und ihn schmerzte es sie nicht vor der unerbittlichen Kraft der Fee zu schützen.
      Vieles versuchte er, aber auch mit der Hilfe seines Bruders mochte es nicht gelingen. Darum ging Daniel, in Erinnerung des Vergangenen, wieder zu der Fee und bat sie seinem Bruder ein Stück Sand zu geben das von ihrer Macht verschont bliebe. Und sie stimmte zu, wenn auch die Brüder fortan niemehr fordern durften und ihrer eigentlichen Pflicht fortan nachzukommen hatten.

      Kuban nahm sich das Stück und formte es nach seinem Willen und aus jedem Winkel begutachtete er es eingehend. Denn dies war Sein Werk und er würde gut daran tun, ehe die Fee es sich anders überlege. So verfiel er in triebsames Schweigen und er vergaß seinen Bruder Daniel.

      Er aber wurde nicht vergessen.

      (Leider zieht sich die Geschichte wohl etwas länger hin wie erwartet, darum hier ein kleiner Cliffhanger ;) )
      Kapitel 11- Wenn zwei sich streiten freut sich der...

      Lang und länger saß Kuban über seinem Werk und da er nun seinen Bruder vergessen hatte, war es wieder still geworden und dies schmerzte Daniel sehr. Vorsichtig frug er nach wie weit er schon gekommen sei. "Noch bin ich nicht fertig" lautete die Antwort. Wieder und wieder ging es so und die Trauer wurde stark und stärker in Daniel. Sein Bruder merkte nichts davon , denn so sehr war er in sich gekehrt, dass er auch den Schlaf vernachlässigte.
      Viele Nächte vergingen , bis der erste der beiden Brüder so sehr gelitten hatte dass er weinend vor seinen Bruder kam.
      Da blickte Kuban zum ersten Mal seit langem auf, erkannte ihn und was er ihm zugemutet hatte und brach so gleich von seinem Werke ab.
      Sie lagen sich in den Armen, traten vor die Fee, baten darum dieses Stück zu verschonen und so geschah es.

      Nun besaß ein jeder nach was es ihm einst gelüstet hatte und die Insel war voller Fröhlichkeit.

      Doch da geschah es dass in Daniel der Neid hochkam, denn er sah seines Bruders WErk, das gedieh und wuchs und größer wurde als alles was ihm je gelingen könnte. So darum ging er zu Kuban und frug nach seiner Hälfte von der keiner je gesprochen hatten.
      "Du, Bruder, gibst du mir das Stück das mir seit jeher zusteht und nach dem ich mich nun sehne."
      Jener aber wollte nichts missen und auch nicht ein einzelnes Sandkorn war er bereit aufzugeben.
      "Nun kommst du zu mir und bittest was meines ist und schon immer war. Die harte Arbeit meines Geistes und meiner Hände. Gelitten habe ich und dennoch brach ich deinetwegen ab daran. Und nun ist vieles unvollendet und wird gar nie sein, da du mich drängtest und gerne hätte ich dir gegeben , wärst du nicht so eilig gewesen."
      "Du sprichst von Leiden, doch sind es nichts als hohle Worte, die du nicht verstehst. Nur meinetwegen ist dies Werk und nur meinetwegen bist du. Gelitten habe ich deinetwegen und gelitten habe ich dir zu liebe. Und dennoch verschmähst du mir diesen, meinen Wunsch. Wenn dem so sei, dann verfluche ich den Moment meines ersten Wunsches und wöllte du wärest nie gewesen, denn welch Schmerz ist stärker als der, den man verspürt, wenn sich die, die man liebt, von einem abwenden."
      Da waren die letzten Worte gesprochn, denn arg schlimm musste es um seinen Bruder stehen wenn er ihn verfluchte.

      Er gab ihm die Hälfte, welche er noch am wenigsten betrachtet hatte und fortan bauten sie gemeinsam daran, wenngleich auch selten miteinander, denn so wurde schnell offenbar, dass ihre Vorlieben sich unterschieden.

      So vergingen wieder einige Nächte, doch eines Tages betrachtete Kuban ein Teil das seinem Blick noch verborgen geblieben war.
      Und er wurde zornig, denn dort war alles zerstört , sein Schaffen hinweggepült durch eine Träne seines Bruders, vergossen in dem Moment in dem sie sich in den Armen lagen.
      Voller Wut trat er hinter Kunab, der gerade dabei gewesen war eine große Stadt zu errichten, und sprach.

      "Was hast du getan? War dir das von mir Geschenkte nicht genug, sodass du Hand an mein Eigen gelegt hast und zerstörtest was mir am meisten zu gefallen wusste?"
      Daniel aber war auf das ERscheinen vorbereitet gewesen, denn wahrlich hatte er sich an seines Bruders Werken vergriffen, da ihm sein eigener Teil schon seit langem nicht mehr genügen mochte und ihm nach mehr sinnte.
      "Ich leugne meine Tat nicht und doch trifft es nicht den Falschen und gar noch zuwenig müsste man sagen, sodass ich gerne nocheinmal nachhelfen würde."

      Zorn und Hass geboten ihnen bis in den Abend gegen den Bruder zu streiten, den sie als solchen nichtmehr erkannten. ÜBer die ganze INsel hinweg kämpften sie handfest, ehe Kunab die Oberhand zu gewinnen schien. Kurz darauf ergab sich Daniel, der die Schwäche allerdings nur listig vorgetäuscht hatte, und ergriff die zu ihm ausgestreckte Hand des Siegreichen.
      Kunab nämlich hatte seinen Frieden geschlossen, denn er wähnte sich in einer Position der Stärke und beschloss seinem Bruder nur den kleinsten Teill, es war jener mit den Tränen, zu überlassen.
      Und als er vondanen ging erschlug Daniel ihn von hinten mit bloßer Faust und lachte.
      Doch seine Freude war nur von geringer Dauer, denn in ihrem langem Streiten waren sie über das von der Fee geschützte Stück geschritten und hatten es vollends zerstört. NUr noch so wenig war davon übrig, dass er damit nichts anzufangen wusste. UNd wieder wurde er traurig, doch noch hatte er das volle UNheil nicht begriffen.

      Er überschlief die Nacht und erwachte in ewiger Stille.
      Und dies war der wahre Schmerz, den er einst abspenstig gemacht hatte und der nun in ungekannter Stärke wieder gekommen war.
      Bitterlich weinte Daniel Tränen und da es sonst keinen Ort gab an den er hätte gehen können, stieg er in das Wasser und ertränkte sich.

      ...
      Damit schloss Roger das Märchen und lies die beiden Offiziere wortlos zurück.
      Keiner in der Höhle gab einen Mucks von sich, als er hinausschritt, sich mutterseelenalleine an den See setzte und, die Gedanken an nur einer einzelnen zerbrochenen Zinnfigur haftend, sorglos Steine über die Oberfläche schnippte .


      ... Tod.


      PS: Und jetzt schluß mit melodramatischem Psychozeugs und rein in die Action.
      Enemies incoming. ;)

      Kleiner Überblick (Die Ruhe vor dem Sturm 2)

      Da die nun folgenden Ereignisse alle relativ gleichzeitig stattfinden werden und ich , wie im ersten Kapitel, sehr schnell von Ort zu Ort springen werde, ist denke ich ein kleiner Überblick nicht ganz fehl am Platz. Vorallem da nach mehrmonatiger Pause das ein oder andere vielleicht vergessen wurde.

      1.Sven und Catwiesel werden noch immer von den Dracs gefangen gehalten.
      2.Nachdem Drakaan, Roger von den "nordischen" Rebellen befreit hatte , blieb jener aufgrund unbekannter Umstände zurück.
      3.Roger ist wieder zu den Bloodhounds gestossen und hat die Wogen zwischen Dea und Altergfighter geglättet.
      4.Nachdem Raider sich auf die Suche nach ihrem verlorenen/gefangenen Einsatztrupp begab, sind die Bloodhounds nun unter der Obhut von alterfighter und Dea.
      5.Raider selbst ist bei Varco Kar, dem örtlichen und wenig zuverlässigen Geheimagenten.
      6.Die kuritanischen Besatzer sind nachwievor zahlenmäßig, wie auch technisch, überlegen.
      7.Kleine Truppenverbände streifen über den Planeten und versuchen das Versteck der Tamarjäger ausfindig zu machen.

      Das sind denke ich die wichtigsten INformationen die man wissen sollte um dem Verlauf der Geschichte folgen zu können.
      Ich hoffe der Schluss wird sowohl sinnvoll und interessant, wie auch befriedigend. Ich zumindest versuche mein bestes.
      Kapitel 12 - Ave conturbatio, Morituri te salutant. (Part 1)

      Die heftigen Erschütterungen der voranschreitenden Bloodhounds klangen nur dumpf in Silverdemons Ohren und durchdrangen dennoch den Gefechtsfunk, wie eine Mahnung vor drohendem Unheil. Schwache und kraftlose Schläge, die dem finalen Schlussakt entgegenstoben. Einem letzten Aufbegehren wider der eigenen Machtlosigkeit.
      Schon seitlangem ahnte Silver, dass ihre Taten zum Scheitern verurteilt sein würden. Er hatte genug Zeit gehabt sich darauf vorzubereiten.
      Der Stalker pirschte sich durch den Wald und pflügte hier und da kleine Krater in den feuchten Boden, während er sich unaufhaltsam der Stadt näherte. Vor ihm blitzte ein leicht verdrehtes Dragon-Schulterblatt auf, das hastig mit etwas grünbrauner Erde beschmiert worden war. Die Tarnung erschien ihm dennoch wie der beste Teil ihrer Ausrüstung. Im Kopf ging er nochmal den Status seiner eigenen Maschine durch.
      Panzerung, etwas verkantet aber in Ordnung. Die Sensoren, bis auf komischerweise unauffindbare Seismometer, vollständig.
      Die Waffen, eine lange Liste voller Sorgen.
      2 Mediumlaser konnten nur noch mit einem Bruchteil der ursprünglichen Energie angefahren werden und wurden so zu stärkeren Scheinwerfern.
      Der Nachlademechanismus seiner LSR hatte repariert werden können, unter der Bedingung die Raketen nur noch direkt hinter den Lafetten unterzubringen. Zusammen mit den verbogenen Platten und der zerbeulten Struktur seines Stalkers blieben ihm damit noch vierzig Schuß übrig.
      40 Schuß. Selbst seine Heuschrecke hätte darüber lachen können.
      "Immerhin besitze ich weiter meine volle Beweglichkeit", lästerte er höhnisch und stapfte in der hintersten Reihe durch eine Ansammlung mehrerer Pfützen.
      Kapitel 12 - Homicidae excedent

      Die Tür schwang auf und liess wieder Licht in die Zelle drängen.
      "Kommt.", sprach eine Stimme mit japanischem Akzent.
      Die schattenhaften Umrisse rissen sie auf die Füsse und begleiteten sie unsanft durch ein Komplex unzähliger Gänge.
      "Wo bringt man uns hin?", dachte sich Catwiesel, der diesen Teil des Gebäudes noch nicht gesehen hatte. "Die Folterkammer haben wir schon passiert" flüsterte er seinem Gegenüber zu.
      In Sven stürmten die Gedanken wie wild umher, denn auch er hattte sich die Frage gestellt. Egal was geschehen würde, es konnte sich um nichta gutes handeln.

      Nach einer Weile, die ihnen wie die Ewigkeit vorkam, blieben sie vor einer grossen weissen Doppeltür stehen, die wie ein Held aus der dunkelrotgefärbten Umgebung hervorstach. Über der Pforte prangten einige orientalische Zeichen.
      Der Schatteb, der sich in der zwischenzeit zu einem mittelgrossen Mann in Soldatenuniform verwandelt hatte öffnete die Türen und gebot ihnen einzutreten.
      Sie gehorchten.

      Der Raum den sie betraten schien eine Art Einganghalle zu sein. Gross, hell , voler Stühle und Tische. Ausgefüllt mit gespenstischer Leere. Die Türen knallten hinter den beiden Jägern in einem infernalischen Krachen zu.
      Obwohl sie nun alleine waren, traute sich keiner die Stille zu brechen. Sondern blickten beide durch die Fensterfront nach draussen, wo sichder allzubekannte Anblick emsigen Treibens bot.
      Hunderte Personen wuselten zwischen tonnenschweren Landungsschiffen und einigen wenigen Mechs umher, die ein ihnen unbekanntes Wappen zierte.

      "Ich hoffe ihr genießt den Ausblick."
      Emils zynische Stimme erschallte unerwartet und ließ die beiden blizschnell herumschnellen. Er lächelte, wie er es schon immer getan hatte, aber Cat glaubte noch etwas anderes in seinem Gesicht erkennen zu können.
      Eine kleine Spur von Traurigkeit.
      "Warum hast du uns herholen lassen?"
      Ihr Gegenüber schien kurz zu überlegen, dann entgegnete er mit einem süffisanten Unterton.
      "Ich würde gerne noch ein letztes Spiel mit euch spielen."
      Catwiesel sprang wutendbrannt nach vorne, aber ein elektrischer Schock ließ ihn unkontrolliert zu Boden sacken. Teilnahmslos fuhr Brandt fort.
      "Kennt ihr Wahrheit oder Pflicht?."





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      Kapitel 12 - Homicidaei excedent (Part 2)

      "Ihr seht nich gerade begeistert aus. Na kommt schon, das wird doch ein Riesen Spass. Ihr könnt mir vertrauen. "
      "Dir. Vertrauen?", das letzte Wort spie Sven voller Hass aus.
      Brandt zog eine beleidigte Schnute. "Ach,wieder die alte Leier. Naja ich habs mir fast gedacht und deshalb werde ich auch in Vorleistung gehen."
      Er kramte kurz in seiner rechten Hosentasche veharrte dort etwas, so als müsse er etwas suchen doch schliesslich brachte seine Hand vier Würfel hervor. Je zwei davon schwarz und weiss.
      "Die hier gehören euch." Er warf ihnen zwei unterschiedliche Würfel zu, die der wieder aufgestandene Catwiesel überrascht fing.
      "Dier erste Runde geht an euch. Ich wähle Wahrheit. Um eure Fragen etwas einzugrenzen, habt ihr die Wahl zwischen 3 Nachrichten, einer gute, einer schlechten und einer, die mir das Herz bricht. Wie entscheidet ihr euch?"

      Die Blicke der beidenr Tamarjäger trafen sich. Sie würden wohl oder übel mitspielen müssen. Cat wollte die schlechteste Nachrocht zuerst hören und da er Brandt von früher kannte, sagte er:
      "Dann lass uns mit der Guten beginnen."

      Brandt beäugte den kleineren seiner beiden Gegenüber.
      "Ach Cat. Wie mir deine Schlagfertigkeit fehlen wird. Deine überhebliche Arroganz, die dir weiss macht meine Gedanken erraten zu können. Es war immer wieder amüsant dich eines besseren zu belehren."
      Nun wandte er sich auch Sven wieder zu.
      "Aber nun zur Wahrheit. Ihr glaubt sie zu kennen. Zu wissen was mit eurem Freund geschah. Diesem grummelndem kleinen Kerl dessen Befreiung ihr erzwingen wolltet. Wie leichtgläubig ihr in die Falle getappt seid, die sich doch so offensichtlich vor euch aufgebaut hatte. Dabei hatten wir Roger niemals in diesem Gebäude, nie auf diesem Gelände. Die Wahrheit ist, er war nie unser Gefangener."

      Die verunsicherten Blicke der beiden, liessen ihn laut auflachen.
      "Ihr wisst nicht ob ihr mir diesesmal glauben könnt. Nunja, das liegt natürlich bei euch.
      Lasst uns jetzt weiterspielen. Die höhere Augwnzahl gewinnt."
      Dabei liess er seine Hand nach vorn Schwingen.
      "Alea jacta est."

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      Kapitel 12 - Homicidae excedent (Part 3)

      Brandts Würfel zeigten einen 2er Pasch. Cat grinste schadenfreudig in sich hinein, dann liess er ebenfalls die Würfel rollen. Er zählte neun Augen.
      "Man kann nicht immer gewinnen, oder?", lachte Brandt sie an. " Also.Wie entscheidet ihr euch?"

      "Ich würde gerne die schlechte Nachricht hören. Mit Lug und Trug scheinst du ja am meisten Erfahrung zu haben."
      "Sven, du enttäuschst mich. Aber nun gut, ihr habt gewählt.
      Die schlechte Nachricht, und ich möchte sagen, sie betrübt auch mich noch, ist, das unser gemeinsamer Freund leider nichtmehr unter uns weilt." Eine schnollende Schnutw zierte nun sein Gesicht.
      Cats Gesicht hingegen verzog sich zu einer hasserfüllten Fratze.
      "Leider hatte ichmit seinem Ableben nicht das Geringste zu tun. Tod durch Ertrinken, nicht gerade amüsant und überhaupt ganz und gar einfallslos. Dabei hatte och so schöne Ideen, für alle von euch. Schade."
      Sven hatte genug gehört.
      "Wenn du dann fertig bist lass uns weiterspielen und die Sache endlich zu Ende bringen."
      Ein schiefes Lächeln, dann flogen erneut die Würfel. Drei.
      "Scheint heute nicht mein Tag zu sein." Brandt verlor wieder. Er nahm die Würfel und steckte sie zurück in die rechte Tasche.

      "Dann bleibt nur noch die schlimmste aller Antworten übrig."
      Er deutete mit seinen Händen auf das Treiben im Freien, das mittlerweile merklich abgenommen hatte.
      "Ihr habt sie schon gesehen." Es folgte eine kurze spannungsleere Pause.
      " Ich werde euch leider verlassen müssen. Leiderr werden unsere Dienste andernorts in Anspruch genommen. Aber ihr müsst nicht trauern, Katarina Steiner entlohnt uns wirklich fürstlich. Und vielleicht, ja vielleich, sehen wir uns bald wieder, dann auf der selben Seite. Das wäre ein Heidenspass, nicht wahr?"
      "Wie du meinst, Brandt. Wars das jetzt?"
      "Nicht so eilig, liebe Freunde. Lasst mich kurz schauen.....
      Eine letzteRunde geht noch. Und weil ich euch wirklich mag, könnt ihr eure Freilassung gewinnen. Hört sich doch fair an oder? Diesesmal fangt ihr an."
      Widerwillig griff Sven nach den Spielsteinen und liess sie ein letztes Mal über den Tisch rollen. Zehn.

      "Hmm das könnte spannend werden."
      Emil holte mit der linken Hand zwei Würfel hervor und schickte sie ebenfalls über den Tisch. Klappernd und hüpfend, vollzogen sie eine Art gehimnisvollen Tanz, bis sie schliesslich direkt vor Sven zum erliegen kamen.

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      Kapitel 12- Homicidae excedent (Part 4)

      Zwölf.Sechserpasch.Zwei mal die höchste Augenzahl.Während Emil lautstark zu prusten anfing, starrte Sven nur noch ungläubig auf die zwei kleinen Quader. Es musste ein Trick sein,ein Betrug, gezinkte Steine. Aber da lagen sie, ein schwarzer und ein weißer Würfel. Dieselben mit denen Brandt nur Minuten zuvor noch verloren hatte. Zumindest sahen sie genauso aus.
      Nicht das ein Sieg einen Unterschied gemacht hätte, nein, dieser Illusion war er nicht verfallen und dennoch, dieser geldgierige Söldner hatte ihn besiegt und die Niederlage nagte an ihm.

      "Glück im Spiel. Pech in der Liebe.", kommentierte sein Gegenüber nun schelmisch.
      "Ist dieses Spiel nicht wunderbar?"
      Die Antwort war Schweigen.
      "Ihr redet nicht mehr mit mir? Schade, wirklich schade. Dann werdet ihr wohl Pflicht nehmen müssen, jetzt da es euch die Sprache verschlagen hat.
      Dann lasst mich mal überlegen. Was könnte ich denn von euch wollen? Geld? Nein. Eine Massage? Hmm. Nein, auch nicht. Informationen?"
      Das letzte Wort zog er höhnisch in die Länge.

      "Hör mit deinen dämlichen Spielereien auf, Brandt. Du weißt, dass wir dir nichts preisgeben werden."

      "Nein, das würdet ihr nicht.
      Leider ist das auch nicht mehr von Bedeutung. Da sich eure Lieben gerade aufmachen hier etwas für Verwirrung zu sorgen. Wären sie doch lieber in ihrer kleinen, schnuckligen Höhle geblieben. Der Drache hätte noch ewig gebraucht, um sie zu finden. Vorallem wenn höchstehrenwerte Krieger," dabei klopfte er sich selbst auf die Schultern, "dort schon jeden Stein umgekrempelt hätten. Erfolglos versteht sich."

      "Du willst uns also weißmachen, ihr wärt schon längst in Kenntnis unserer Positionen?"

      "Du hast es erfasst, Cat. Wie lange das nun wohl schon her ist? Drei vier Tage? Die Zeit vergeht so schnell, wenn man keine qüalende Beschäftigung suchen muss." Mit dem rechten Auge zwinkerte er den beiden zu.

      "Und warum haben die Dracs, dann nicht zugeschlagen?". Catwisel spielte das Spiel mit, vielleicht konnte er so etwas aus Brandt hervorlocken.

      "Weil der Drache nicht weiß, was wir wissen. Ein ungewöhnlicher Fehler in der Datenkomprimierung gewissermassen.
      Außerdem machen wir uns ungern die Hände schmutzig."

      Ein leises Klingeln ertönte. Es kam aus der Uhr, die sich um Brandts linkes Handgelenk wand. Er drückte auf einen Knopf und die Tonfolge brach ab.

      "Wie es aussieht ist nun die Zeit sich zu verabschieden. Es hat wirklich Spaß gemacht euch hier zu treffen. Immerwieder gerne. Sagt den anderen einen lieben Gruß, ihr werdet sie ja bald treffen. Zumindest die, die übrig bleiben."
      Er wandte sich um und schritt auf die Türe zu, durch die er hereingekommen war. Dann stoppte er ab.
      "Jetzt hätte ich beinahe eure Pflicht vergessen."
      Er kramte in der Innenseite seines Militäranzugs und holte einen länglich braunen Fetzen Stoff hervor.
      "Wenn Roger irgendwann auftaucht, legt ihm das bitte mit ins Grab."
      Damit schmiss er ihnen den Fetzen vor die Füße und verliess fröhlich pfeifend den Aufenthaltsraum. Kurz bevor er außer Hörweite geriet, blieb er nochmals stehen, klopfte sich auf die andere Schulter und verkündete: "Ein herrliches Wortspiel, das mir da eingefallen ist. Wirklich herrlich." Dann war er fort.

      Gebannt richteten Sven und Cat ihre Augen auf das verschlissene Stück Leder, das vor ihnen im Dreck lag.
      Dann blickten sie sich gegenseitig in die Augen und wieder auf den Boden. Ungläubig formte sich der Gedanke, das Brandt sie dieses Mal vielleicht nicht belogen hatte und ihnen Rogers Gürtel als diabolisches Beweisstück zurückliess.
      Kapitel 12 - Ave conturbatio, Morituri te salutant. (Part 2)

      Der Boden bebte. Dutzende kleinerer Erschütterungen überlagert von einem gigantischen Getöse. Rogers Seismicanzeige spielte verrückt und unter all dem Getöse murmelte er etwas unverständliches.
      Ohne Zwischenfälle hatten sie die äußersten Gefilde hinter sich gevracht, doch kaum war der erste Vorort in Sicht geraten, hatte es angefangen.

      Für viele mochte dieses Ereignis tektonischer Plattenverschiebung, ein unerwarteter und unglücklicher Zufall sein, aber Dea besinnte sich auf seine Ausbildung. Das Erdbeben konnte die planetare Garnision in Trab halten und ihnen gleichzeitig wertvolle Sekunden erkaufen. Zeit ist Geld. Im Krieg aber ist ihr Wert nicht zu messen. Sein Mentor hatte es gebetsmühlenartig vorgepredigt, bis es mit seinem Innersten verknüpft war.
      Doch durch all diese Gedanken hinweg, bedrückte ihn etwas. Eine Last. Dieses Beben, hatte etwas unheimliches, etwas unbeschreibliches, für das er kein zweites Mal die selben Worte finden konnte. Seine Erfahrung gebot ihm weiter aufmerksam zu bleiben.

      Atlans Atlas schritt an etwas vorbei, das einstmals ein Rathaus dargestellt haben mochte, nun aber nur noch einem verwesenden Gerippe, inmitten der sengenden Wüstenhitze, glich. Zum dutzendsten Male ging er seine Bewaffnung durch und überlegte die Waffenbelegung wieder über den Haufen zu werden. Der Mech seines Kompanieführers fühlte sich noch immer ungewohnt an. Die zwei durschlagsstarken Defiance Autokannonen in den Armen, gepaart mit einem Bündel mittlerer Laser entsprachen nicht ganz seiner Vorstellung des gepflegten Mechkampfes, aber solange seine Banshee bewegungsunfähig in der Höhle verrostete, musste er wohl mit dem zufrieden sein, was übrig blieb.
      Gerade passierte er das bleiche Grün eines ehemaligen Vorgartens, als das Beben anfing nachzulassen und schließlich abbrach.

      Er wendete seinen Blick auf die Monitore, blieb aber an einem entfernten Leuchten hängen. Ein gelbrotes, flammendes Leuchten, das aus der Stadt hervordrängte und sich langsam gen Himmel emporhob. Doch war es nicht das Licht ansich, das ihm das Mark in den Knochen gefrieren ließ, sondern die dunklen Silhouetten die es in einem dämonischen Leuchten umrahmte.
      Eine handvoll Overlord-Landungsschiffe, ähnlich dem, das sie selbst hierhergebracht hatte. Genug Feuerkraft um sie in wenigen Minuten zu pulverisieren. Noch immer stiegen sie höher hinauf in einer Art gigantischem Wettstreit dem Himmel entgegen.
      Wenn sie entdeckt würden, wäre die Sache geritzt. Oder hatte man sie schon gesichtet? Ehe sich die Gedanken zu sehr überschlagen konnte, klang alterfighters Stimme durch den Funk. "Jetzt nässt euch mal bloß nicht ein. Ihr schaut drein, als hätte man euch mit heruntergelassenen Hosen erwischt. Los, jetzt. Auch nackig lassen sich noch Verbrecher jagen." Verhaltenes Gelächter, dann prustendes Schreien. Dea nickte anerkennend. So ein genialer aber seltenblöder Spruch konnte auch nur einem von ihnen einfallen.
      Die Stimmung gelockert, gingen sie alle zusammen dem sicheren Tod einen weiteren Schritt entgegen.

      PS: Scheiß Firefox muss naürlich Abstürzen wenn man halbfertig ist und nicht zwischengespeichert hat. :cursing:

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